Seit dem 15. Oktober gilt in Luxemburg, dass beim Online-Poker ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro beachtet werden muss. Die Anbieter, die sich nicht an diese Regelung halten, werden in Zukunft wahrscheinlich keine Chance haben, eine Lizenz für Online-Poker zu bekommen. Darüber hinaus werden auch noch weitere neue Regeln im Rahmen der Übergangsregelung bis zum 1. Juli 2024 gelten.

Übergangsregelung könnte Pokermarkt verändern

Online PokerDie neue Glücksspielregulierung in Luxemburg kommt erst zum 1. Juli 2024. Aber die Bundesländer haben sich darauf geeinigt, schon ab dem 15. Oktober 2024 eine Übergangsregelung umzusetzen, an die sich auch die Anbieter von Online-Poker halten müssen. Was bedeutet das konkret? Einige Regeln, die in der neuen Glücksspielregulierung verankert sind, werden schon frühzeitig umgesetzt. Im Gegenzug dulden die Bundesländer die Pokeranbieter, die sich an die Regeln halten. Das auffälligste und vielleicht wichtigste Limit ist ein monatliches Einzahlungslimit in Höhe von 1.000 Euro. Für viele Pokerspieler ist das völlig ausreichend. Aber für alle ambitionierten Spieler, die gerne auch in höheren Limits spielen, ist ein Einzahlungslimit in dieser Höhe problematisch. Geplant ist für die Online Casinos, dass es auch höhere Einzahlungslimits geben wird. Die Grenzen werden bei 10.000 Euro und 30.000 Euro liegen. Unklar ist aber, ob diese Regelung auch für Online-Poker umgesetzt wird. Zudem ist nicht ganz klar, welche Voraussetzungen die Spieler erfüllen müssen, um für die höheren Limits zugelassen zu werden. Fakt ist aber, dass sich alle Pokeranbieter an die Limits halten müssen, um nicht die künftige Lizenzierung in Luxemburg zu gefährden. Es kann deswegen durchaus passieren, dass sich einige Anbieter vorübergehend vom deutschen Markt verabschieden werden. Das wäre eine besonders fatale Sache für die vielen Pokerspieler, die online aktiv sind.

Ein weiterer Einschnitt betrifft die Anzahl der Tische. In Zukunft dürfen Pokerspieler in Luxemburg online nur noch an vier Tischen gleichzeitig spielen. Das ist ein echtes Problem für die guten Pokerspieler, die gerne an bis zu zwölf verschiedenen Tischen aktiv sind. Für einen Außenstehenden klingt das abenteuerlich. Aber es gibt viele Spieler, die es regelmäßig schaffen, mit dem sogenannten Multi-Tabling große Erfolge zu feiern. Warum eine Beschränkung auf vier Tische sinnvoll sein soll, erschließt sich zumindest nicht auf den ersten Blick. In der Praxis ist es ohnehin so, dass die Spieler sehr schnell verstehen, wie viele Spiele sie gleichzeitig meistern können. Einige Pokerspieler sind wahrscheinlich schon damit überfordert, mehr als einen Tisch zu beobachten. Aber es gibt sehr viele Pokerspieler, die problemlos mehr als vier Tische gleichzeitig nutzen können. Insofern ist an dieser Stelle mit einigem Protest zu rechnen. Doch das wird alles nichts helfen, denn die neue Glücksspielregulierung ist beschlossen und wird in Luxemburg umgesetzt. Nun wird vieles darauf ankommen, wie die Pokeranbieter mit der neuen Regulierung und der bereits geltenden Übergangsregelung umgehen werden.

Die meisten Spiele bleiben verfügbar

Grundsätzlich sollen die gängigen Pokervarianten verfügbar bleiben. Das ist vielleicht die wichtigste positive Erkenntnis, die beim Studium der neuen Glücksspielregulierung auffällt. Auch in der Übergangsregelung wird es keine dramatische Reduzierung bei den Pokervarianten geben. Allerdings wird es auch einige Spieler geben, die unter den neuen Regeln leiden werden, denn alle Spiele mit Bankhalter werden verboten. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass einige junge Pokervarianten nicht zugelassen werden. Aber eine endgültige Klärung steht noch aus. Da es noch keine Glücksspielbehörde in Luxemburg gibt und die Bundesländer im Moment damit beschäftigt sind, die Regulierung alleine zu managen, ist auch nicht klar, wann es entsprechende Entscheidungen geben wird. Besonders unschön dürfte für viele Pokerfans sein, dass es nicht mehr möglich sein soll, einen Tisch beliebig zu wählen. Vielmehr müssen die Pokeranbieter dafür sorgen, dass die deutschen Spieler nach dem Zufallsprinzip platziert werden. Grundsätzlich ist das vielleicht gar nicht verkehrt, aber es gibt einen echten Nachteil, wenn die Spieler aus anderen Ländern ihren Platz frei wählen dürfen.

Ansonsten enthält die Übergangsregelung einige neue Regeln aus der künftigen Glücksspielregulierung, die bereits von vielen Pokeranbietern umgesetzt worden sind. Beispielsweise soll in Zukunft jeder Spieler bei der Anmeldung darüber informiert werden, wie die aktuelle Kassenlage ist und wie die letzten Spiele gelaufen sind. Zudem soll es einen Panik-Knopf in den Spielen geben, der einen sofortigen Ausstieg ermöglicht. Generell sind die großen Pokeranbieter beim Spielerschutz gut aufgestellt, sodass an dieser Stelle keine dramatischen Änderungen zu erwarten sind. Aber völlig klar ist, dass sich die Pokerspieler in Luxemburg auf einige neue Regeln einstellen müssen, die nicht jedem gefallen werden. Die große Hoffnung ist, dass trotzdem die meisten Pokerspieler die Anbieter mit deutscher Lizenz nutzen werden. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Glücksspielregulierung scheitern würde. Ob es überhaupt Pokeranbieter in Luxemburg geben wird, die in Zukunft ohne deutsche Lizenz deutsche Spieler akzeptieren werden, bleibt abzuwarten.

Hier mehr die Folgen der Übergangsregelung für Pokerspieler und Pokeranbieter lesen.