Der Glücksspielkonzern MGM Resorts hat bekannt gegeben, dass 18.000 Mitarbeiter entlassen werden müssen. Das ist eine echte Schock-Nachricht, die allerdings nicht völlig unerwartet kommt. Für die klassischen Casino-Betreiber wie MGM Resorts ist das Jahr 2024 mit vielen neuen Herausforderungen verbunden. Die Nachricht ist eingeschlagen wie eine Bombe: Der weltweit bekannte Casino-Betreiber MGM Resorts hat 18.000 Mitarbeitern, die aktuell beurlaubt sind, mitgeteilt, dass sie ihre Jobs verlieren werden. Alle betroffenen Mitarbeiter leben den USA. Für die aktuelle Entscheidung gibt es zwei Gründe: Aus rechtlichen Gründen müsste MGM Resorts den beurlaubten Mitarbeitern nach einer vorgegebenen gesetzlichen Frist in Kürze mitteilen, wann sie wieder zur Arbeit zurückkehren können. Da das aber nicht möglich ist, sind die Entlassungen rechtlich wahrscheinlich unvermeidbar. Viel wichtiger ist aber der zweite Grund: Für MGM Resorts ist das aktuelle Jahr vor allem in Las Vegas ein finanzielles Fiasko. Auch nach der Wiedereröffnung der Casinos in Las Vegas ist MGM Resorts weit von den alten Umsätzen entfernt.

18.000 beurlaubte Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

MGM Hotel Las VegasDa nicht so viele Besucher wie üblich in die Casinos strömen, sind auch nicht zu viele Mitarbeiter wie bisher nötig. Für die 18.000 Mitarbeiter von MGM Resorts ist es am Ende wohl unerheblich, aus welchem Grund die Kündigungen genau erfolgen. Fakt ist, dass viele der entlassenen Mitarbeiter immense wirtschaftliche Schwierigkeiten haben, die durch die Kündigungen nicht besser werden. Die einzige Hoffnung, die viele der entlassenen Casino-Mitarbeiter haben, ist eine Normalisierung der Gesamtsituation. Dann wird MGM Resorts wahrscheinlich auch wieder neue Mitarbeiter einstellen. Es bleibt zumindest zu hoffen, dass dann die Mitarbeiter, die jetzt entlassen werden, bevorzugt behandelt werden. Doch bis es so weit ist, kann es noch Monate dauern. Es ist nicht einmal völlig sicher, dass die klassischen Beton-Casinos überhaupt wieder in die alte Normalität zurückkehren. Es kann durchaus sein, dass sich die aktuelle Gesundheitskrise noch viel länger zieht, als derzeit viele Menschen hoffen.

Vor der Krise hatte MGM Resorts 68.000 Angestellte unter Vertrag. Auch an dieser Zahl wird deutlich, wie dramatisch die aktuelle Nachricht ist. Wenn mehr als ein Viertel der Belegschaft entlassen werden muss, ist das ein klarer Beleg dafür, dass MGM Resorts weit entfernt ist vom üblichen Geschäftsbetrieb. In den letzten Monaten hatte die Glücksspielbranche in den USA immer wieder beschwichtigt und erklärt, dass alles gar nicht so schlimm sei, vor allem nach der Wiedereröffnung in Las Vegas. Doch die Entlassung von 18.000 Mitarbeitern bei MGM Resorts ist für die gesamte Branche ein Warnsignal. Wenn selbst ein Casino-Riese wie MGM Resorts dazu gezwungen ist, über ein Viertel der Belegschaft vor die Tür zu setzen, steht es um die gesamte Casino-Branche wahrscheinlich nicht gut. Es wird lange dauern, bis sich die großen Glücksspielkonzerne von den aktuellen Turbulenzen erholte haben. Es gibt sogar Analysten, die eine vollständige wirtschaftliche Erholung in Las Vegas nicht vor 2023 sehen. Die aktuelle Nachricht von MGM Resorts zeigt, dass diese Analyse wahrscheinlich nicht ganz falsch ist. Selbst wenn morgen alles wieder normal wäre, würde es Monate dauern, bis die alten Mitarbeiter wieder eingestellt wären und der Geschäftsbetrieb wieder normal laufen würde. In den USA gibt es keine Kurzarbeit, sodass die großen Unternehmen und Konzerne am Ende überhaupt keine andere Möglichkeit haben, als ihre Mitarbeiter vor die Tür zu setzen. Für die Betroffenen ist das dramatisch. Aber auch für große Konzerne wie MGM Resorts geht es wahrscheinlich im Moment vor allem darum, wirtschaftlich zu überleben. Je länger die Krise die Umsätze niedrig hält, desto schwieriger wird es für die gesamte Glücksspielbranche.

Las Vegas ist größtes Problem von MGM Resorts

Für MGM Resorts ist Las Vegas der wichtigste Standort. Die großen MGM-Casinos bringen normalerweise sehr konstante jährliche Einnahmen. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Fast zwei Monate lang war Las Vegas komplett dicht. Mittlerweile kommen zwar wieder Besucher nach Las Vegas. Zuletzt wurden über 1 Million Besucher im gezählt. Allerdings ist das weit entfernt von den üblichen Besucherzahlen. Zudem müssen sämtliche Casinos in Las Vegas neue Hygienevorschriften beachten. Demnach ist es aktuell nicht möglich, mehr als die Hälfte der verfügbaren Kapazitäten überhaupt auszulasten. Schon aus diesem Grund ist es für Casino-Betreiber praktisch nicht möglich, sämtliche Mitarbeiter zu behalten. Gemessen an diesen Einschränkungen ist es vielleicht sogar ein Glücksfall, dass nur 18.000 Mitarbeiter entlassen worden sind bei MGM Resorts. Es steht zu befürchten, dass noch mehr Menschen ihren Job verlieren können, wenn sich die Krise nicht in absehbarer Zeit auflöst. Neben den Casinos sind es vor allem die Hotels, die für MGM Resorts ein großes Problem sind. Normalerweise finden in Las Vegas zahlreiche Kongresse und Messen statt. Doch in diesem Jahr ist alles abgesagt worden. Deswegen werden viele Hotels auch in den nächsten Monaten nicht ausgelastet. Unter den aktuellen Umständen wird deutlich weniger Hotelpersonal benötigt als üblich. Viele Zimmer stehen leer und müssen deswegen auch nicht regelmäßig gereinigt werden. Auch das ist nur ein Beispiel dafür, dass es derzeit möglich ist, die Hotels mit deutlich weniger Mitarbeitern zu betreiben als sonst. Es ist schwer absehbar, wann sich die Hotels komplett erholen werden. Es kann durchaus sein, dass es noch mehrere Jahre dauert, bis die alten Besucherzahlen in Las Vegas wieder erreicht werden. Vielleicht werden aber auch diverse Kongresse und Messen gar nicht mehr stattfinden.

Viele Firmen machen im Moment die Erfahrung, dass es überhaupt nicht nötig ist, auf jedem Kongress und jeder Messe präsent zu sein. Die Umsatzzahlen ändern sich in den meisten Branchen nicht durch den Ausfall von Kongressen und Messen. Für Unternehmen sind derartige Veranstaltungen Kostenfaktoren. Normalerweise gibt es keine umfassende Möglichkeit zu überprüfen, ob sich Kongresse und Messen tatsächlich lohnen. Aber das Jahr 2024 wird in Zukunft als Referenz dienen für alle Firmenausgaben für Kongresse, Messen und Dienstreisen. In der einen oder anderen Branche wird es wahrscheinlich unvermeidlich sein, auch größere Veranstaltungen ausrichten oder zu besuchen. Aber es hat sich gezeigt, dass sich sehr viel online über Videokonferenzen erledigen lässt. Es kann gut sein, dass sich das Geschäftsmodell von Las Vegas an dieser Stelle ändern muss. Auch für MGM Resorts wäre es ein harter Schlag, wenn in Zukunft weniger Kongresse und Messen stattfinden würden. Da es im Moment jedoch nicht möglich ist, mit Sicherheit zu prognostizieren, was in den nächsten Jahren passieren wird, geht MGM Resorts den Weg des geringsten Risikos und reduziert die Anzahl der Mitarbeiter. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das wahrscheinlich sinnvoll, zumal vor allem die einfachen Arbeitsstellen sehr schnell wieder mit Mitarbeitern aufgefüllt werden könnten, falls dies nötig sein sollte in Zukunft. Aktuell ist es vor allem wichtig, die Kosten herunterzufahren, um den finanziellen Schaden, der durch die Krise entsteht, auf ein Minimum zu reduzieren. Es ist bemerkenswert, dass nicht einmal ein großer Konzern die MGM Resorts dazu in der Lage ist, das komplette Personal zu behalten. Noch schlimmer ist die Situation in vielen kleinen Casinos, die zum Teil schon komplett schließen mussten, auch in Las Vegas.

Einnahmen bei MGM Resorts noch lange unter altem Niveau?

Die Prognosen für MGM Resorts sind aktuell nicht gut. Las Vegas wird lange brauchen für eine komplette Erholung. Auch an anderen Standorten in den USA und international ist die Situation für die klassischen Beton-Casinos schwierig. Nirgendwo auf der Welt ist es im Moment möglich, mit Beton-Casinos ein normales Geschäft zu betreiben. Das könnte sich im Laufe des nächsten Jahres ändern. Aber sicher ist das nicht. MGM Resorts muss auf der Basis der aktuellen Fakten kalkulieren und das bedeutet, dass es mindestens ein Jahr dauern wird, bis die alte Mitarbeiteranzahl theoretisch wieder erreicht werden kann. Eine noch schnellere Erholung des Geschäftes wäre mehr als nur ein kleines Wunder. Auch in den Casinos mussten zahlreiche Mitarbeiter entlassen werden. Das ist ein fundamentales Problem, denn in den Casinos arbeiten sehr viele qualifizierte Personen, die sich bei einer langen Arbeitslosigkeit vielleicht anderweitig orientieren werden. Auf lange Sicht könnte es somit ein strukturelles Problem geben für MGM Resorts und die anderen Casino-Betreiber in Las Vegas. Woher zum Beispiel qualifizierte Dealer nehmen, wenn die Dealer, die gerade entlassen worden sind, sich andere Jobs suchen? Es gibt viele kleine und große Probleme, die aus der aktuellen Situation entstehen, sodass es nachvollziehbar ist, dass die großen Konzerne versuchen, ihr Risiko zu reduzieren. Auch in Luxemburg müssen die Spielbanken und Spielhallen den Gürtel enger schnallen. Entlassungswellen sind aber nicht zu befürchten.

In Luxemburg profitiert die Glücksspielindustrie davon, dass es mit der Kurzarbeit ein Instrument gibt, mit dem es möglich ist, auch über einen langen Zeitraum Mitarbeiter zu behalten in einer Krise. Auf lange Sicht ist das ein großer Vorteil, denn wenn die Spielhallen und die Spielbanken wieder ganz normal funktionieren, werden die Mitarbeiter sofort wieder zum alten Arbeitsablauf zurückkehren. Durch die Kurzarbeit wird es wahrscheinlich nicht viele Entlassungen in Spielhallen und Spielbanken in Luxemburg geben, auch wenn die Krise noch lange dauern sollte. Aber das bedeutet nicht, dass nicht einzelne Spielhallen bereits aufgeben mussten. Doch auf lange Sicht geht die Glücksspielindustrie in Luxemburg davon aus, dass sich das Geschäft wieder vollständig erholen wird. Das ist die große Hoffnung der Glücksspielanbieter weltweit. Immerhin sind sich Experten darüber einig, dass die Nachfrage beim Glücksspiel nicht sinken wird. Das hat sich in der Krise unter anderem auch daran gezeigt, dass die Glücksspiel-Fans, die nicht in Spielbanken und Spielhallen gehen konnten, vermehrt in Online Casinos gespielt haben. Aber völlig klar ist auch: Das vermeintlich krisensichere Geschäft der Spielbanken und Spielhallen hat durch die Gesundheitskrise weltweit einen heftigen Rückschlag erhalten. Eine mögliche Folge ist, dass das Online-Glücksspiel noch schneller wachsen wird als bislang prognostiziert.