Kriminelle Betrüger werden von Mal zu Mal dreister. Organisierte Banden haben schon vor einiger Zeit eine clevere Methode entwickelt um vornehmlich älteren Menschen die Rente oder die Ersparnisse abzuluchsen. Dabei versprachen sie den Senioren meist am Telefon irgendwelche „längst vergessenen“ großen Gewinne aus Lotterien oder anderen Gewinnspielen. Das klappte eine zeitklang ziemlich gut, doch inzwischen ist diese Masche sehr viel riskanter geworden, insbesondere die im Vorfeld verabredete Übergabe des Geldes wurde oft zu einem Vabanquespiel. Die Glücksspiel Verbrecher haben mittlerweile dazugelernt und sich wieder etwas Neues ausgedacht, bzw. ihre Methode ein wenig „verfeinert“, um an das Geld der alten Leute zu kommen. Heutzutage werden die Opfer noch viel gerissener abgezockt. Die Banden schicken keine „Kollegen“ mehr bei den Senioren zu Hause vorbei, sondern  schwören stattdessen auf Online Gutscheine, die es in jedem Supermarkt an der Kasse zu kaufen gibt.

Eindringliche Warnung der regionalen Polizeibehörden

Glücksspiel BetrugDas Prinzip ist immer wieder dasselbe. Betrüger, die in der Regel im europäischen Ausland beheimatet sind, rufen bei ahnungslosen älteren Menschen an. Sie beglückwünschen sie zu einem hohen Gewinn oder sogar zu einem Jackpot, den diese in irgendeiner möglicherweise längst in Vergessenheit geratenen Lotterie geknackt hätten. Die Verbrecher bringen zum Ausdruck wie froh sie darüber sind, den Gewinner oder die Gewinnerin endlich gefunden zu haben und versichern, die Gewinnsumme schnellstens anzuweisen. Bevor dies jedoch möglich sei, wären lediglich noch ein paar Formalitäten notwendig. Hinzu kämen auch noch Steuern, die auf den Gewinn zu entrichten seien sowie eine Reihe von Verwaltungsgebühren, die im Einzelnen aber sehr niedrig wären. Diese Beträge müssten allerdings im Vorfeld der Auszahlung überwiesen worden, bzw. auf einem fiktiven Konto der Betrüger eingegangen sein. Dies ist eine Masche, die viel zu oft schon funktioniert hat, daher versuchen staatliche Stellen jetzt vehement einzugreifen. Beispielsweise hat die Polizei im Bundesland Brandenburg auf ihrer Website eine eindringliche Warnung ausgesprochen, keinesfalls auf derartige Versprechen einzugehen. In der Meldung heißt es wörtlich: „Der versprochene Gewinn ist nur eine von vielen Varianten, mit denen Betrüger ihren Opfern das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Ihnen geht es nur um die Zahlung der sogenannten Gebühren. Also lassen Sie sich dieses Beispiel eine Lehre sein und sich nicht über das sprichwörtliche Ohr hauen!“

Die alte Masche wurde zu riskant

Bis vor Kurzem war es noch Gang und Gebe, dass die betrügerischen Banden sogenannte Handlanger einsetzten, die dann Wertgegenstände und Bargeld bei den Opfern zu Hause abholten. Aufgrund zahlreicher Medienberichte in Print, Hörfunk und TV rückten diese Verbrechen immer stärker in das Interesse der Öffentlichkeit, und die Wachsamkeit unter den Bundesbürgern stieg enorm an. Die Kriminellen hatten kein so leichtes Spiel mehr, denn in der jüngeren Vergangenheit gelang es den Ermittlern vermehrt die sogenannten Geldboten festzusetzen und die Banden, für die sie „arbeiteten“ dingfest zu machen. Aktuell scheinen diese Banden ihr Risiko verringern zu wollen und bemühen sich daher sehr, einen persönlichen Kontakt zu ihren Opfern tunlichst zu vermeiden. In den Fokus der Täter sind daher plötzlich Online Gutscheine gerückt, die ihnen höhere Einnahmen versprechen, als Schmuck und Bargeld. Die mutmaßlichen Glücksboten am Telefon verlangen inzwischen von „den glücklichen Gewinnern“ am anderen Ende der Leitung, dass diese in den Supermarkt gehen und sich dort an der Kasse App Store Wertkarten besorgen, zum Beispiel für Steam oder für Google Play. Beim avisierten nächsten Anruf sollen die Opfer den „Glücksboten“ dann die Codes übermitteln, die sich auf den Wertkarten befinden. Diese Form der „Geldbeschaffung“, bzw. solche digitalen Guthaben sind für die Täter mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden, als beispielsweise eine Banküberweisung, die immer dem Konto eines bestimmten Empfängers zugeordnet werden kann. Die Codes, die sich auf den Wertkarten befinden, dienen wahrscheinlich dem Weiterverkauf und können nach der Übermittlung nicht mehr zurück geordert werden. Ebenso wenig ist der Weg nachvollziehbar, den sie eingeschlagen haben.

Kassenpersonal in Supermärkten in Alarmbereitschaft

Vor wenigen Wochen geriet direkt eine ganze Reihe solcher Versuche des Betrugs in die Schlagzeilen. Bei einem Opfer handelte es sich beispielsweise um eine 84-jährige Dame aus München. Die Täter schafften es, sie davon zu überzeugen, mehr als 1.000,- Euro für solche Gutscheinkarten auszugeben. Auch eine 92-jährige Frau aus Frankfurt an der Oder fiel zunächst auf den betrügerischen Anruf herein. Sie machte sich auf den Weg in einen Supermarkt, um dort Google Play Karten im Gesamtwert von 500,- Euro zu kaufen. Die Polizei aus Eberswalde in Brandenburg veröffentlichte einen ähnlichen Fall. Eine Seniorin war dort ebenfalls dazu angehalten worden, hohe Guthaben zu erwerben. Dem Kassenpersonal der jeweiligen Supermärkte sei Dank konnte Schlimmeres verhindert werden. Die beherzten Mitarbeiter der jeweiligen Supermärkte wurden wegen der sehr hohen Beträge und der für diese Klientel eher ungewöhnlichen Einkäufe stutzig und alarmierten unverzüglich die entsprechenden Geschäftsführer sowie die örtliche Polizei.

Kriminelle Trickbetrüger lassen sich heutzutage immer perfidere Maschen einfallen, um gerade ältere Mitbürger zu manipulieren und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Da kann langfristig nur eins helfen: Aufklärung!