Der Bitcoin setzt zum Überholmanöver an. Der rasante Kursanstieg in den letzten Tagen und Wochen blieb auch der Entertainment- und Casino-Branche von Las Vegas nicht verborgen. Die Betreiber der größten Glücksspiel Hotspots von Sin City haben den Boom erkannt und stellen sich nun voll und ganz auf die Kryptowährung ein. Den Touristen ist es ebenso wie den Bürgern der Wüstenmetropole bereits seit geraumer Zeit möglich, in zahlreichen Hotels und Geschäften mit Bitcoins zu zahlen. Finanzexperten gehen davon aus, dass auch der Casino Markt die Entwicklung mit großem Interesse verfolgt und alsbald nachziehen wird. Das Golden Gate Hotel sowie das The D Casino sind mehr oder weniger die Vorreiter dieser Entwicklung. In einigen Geschäftsbereichen hatten diese zwei Entertainment- und Glücksspiel-Unternehmen schon im Jahre 2014 damit angefangen, Bitcoins als Zahlungs-Option zu akzeptieren. An der Hotelrezeption, den Bars, den Restaurants und den Cafés der Unternehmen können die Gäste seither ihre Rechnungen problemlos mit Bitcoins begleichen. Von diesen Zahlungen mit der immer populärer werdenden Kryptowährung war allerdings der Glücksspiel-Bereich bisher ausgenommen.

Ist Las Vegas bereit für den Bitcoin-Boom?

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Die Branche arbeitet jedoch fieberhaft an einer Lösung, um schnellstmöglich Kryptowährungen integrieren zu können. Der weltweit größte Hersteller von Spielautomaten International Game Technology erklärte Anfang dieses Jahres, dass das Unternehmen an der Entwicklung von Techniken arbeite, die die Integration von einer virtuellen Zahlungsmöglichkeit bei Glücksspiel-Geräten durch Kryptowährungen zu ermöglichen. Das gleiche gilt für den Gebrauch von Kryptowährungen in Online Casinos. Das Golden Gate Hotel empfiehlt seinen Gästen beispielsweise den Gebrauch von extra aufgestellten Bitcoin-Geldautomaten, die auch neben virtuellen Zahlungsvorgängen das Zahlen mit dieser Kryptowährung gewährleisten. An diesen Bitcoin-Geldautomaten können die Nutzer dann ganz einfach und bequem ihr digitales Geld in richtige US Dollar umtauschen. Aber nicht nur das Golden Gate Hotel verfügt über solch einen Automaten. In Las Vegas ist der Trend dieses Angebots mittlerweile an fast jeder Straßenecke zu erkennen. Über die gesamte Wüstenmetropole verteilt existieren inzwischen knapp 150 Geldautomaten, an denen es möglich ist, verschiedene Kryptowährungen in Bargeld einzutauschen. Experten zufolge könnte es allerdings noch eine ganze Zeit lang dauern, bis sich die Akzeptanz der Bitcoins auch in den Spielcasinos endgültig durchgesetzt hat. Dabei sehen sie das größte Problem in der Volatilität der einzelnen Währungen. Den Casinos könnte nämlich ihr Einnahmen Controlling erschwert werden, wenn der jeweilige Kurs an manchen Tagen in einem Prozentbereich schwankt, der auch schon mal zweistellig ausfallen kann. In einem Interview mit dem TV-Sender KNTV Las Vegas bringt Jackie Morck, CEO der Handelsplattform für Kryptowährungen Totem, das Problem auf den Punkt: „Nehmen wir an, jemand spielt mit einem Dollar und verliert diesen Dollar. Jetzt hat das Casino diesen Dollar und am nächsten Tag sinkt der Wert von Bitcoin und der Dollar ist nur 0,30 Dollar wert. Am nächsten Tag danach steigt der Bitcoin und der Wert liegt möglicherweise bei 2 Dollar.“ Demnach müssten die Casinos die Entscheidung treffen immer sofort nach der entsprechenden Zahlung die Kryptowährung in US Dollar einzutauschen. Natürlich gibt es auch noch eine andere Möglichkeit. Die besteht darin, das Kryptogeld zu behalten und auf einen Kursanstieg zu spekulieren.  

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Bitcoin auch in der BRD anerkannt

Für diejenigen unter Ihnen, die nicht so genau wissen, was Kryptowährungen eigentlich sind, wollen wir an dieser Stelle einen kurzen Überblick verschaffen: Eine Kryptowährung – gelegentlich auch Kryptogeld genannt – ist ein digitales Zahlungsmittel und im eigentlichen Sinn keine „richtige“ Währung, da sie nicht staatlich ist. Bei diesem Zahlungssystem geht es darum Zahlungen sicher und unabhängig tätigen zu können. Es kommt ohne Banken oder andere Zentralinstanzen aus und ermöglicht den Zahlungsverkehr digital durch verschlüsselte kryptografische Übertragungsprotokolle und eine dezentrale Datenhaltung. Es gibt eine gemeinschaftliche Speicherung, oder auch als Buchhaltung bezeichnet, der Kryptowährungen, die sich Blockchain nennt. Die meisten Kryptowährungen unterscheiden sich wesentlich zum „normalen“ Geld, da „... eine einzelne Partei nicht allein in der Lage ist, die Produktion von Währungseinheiten zu beschleunigen, zu beeinträchtigen oder in irgendeiner Weise wesentlich zu missbrauchen. Kryptowährungen benötigen keine Notenbanken und unterstehen insofern keiner Behörde oder sonstiger Organisation.“ Ein sogenannter Single Point of Failure, der die Währung manipulieren oder gefährden könnte, existiert durch diesen dezentralen Aufbau nicht. Mit Bitcoin kam im Jahre 2009 die erste Kryptowährung auf den Markt, die auf der Basis eines „dezentral organisierten Buchungssystems“ agiert. Zahlungen werden kryptographisch mit Hilfe einer digitalen Signatur legitimiert und abgewickelt über ein Netz von gleichberechtigten Rechnern. „Anders als bei Ausgabe neuer Banknoten durch eine Zentralbank werden neue Bitcoin-Einheiten durch die computerbasierte Lösung kryptographischer Aufgaben, das sogenannte Mining (Schürfen), geschaffen.“ Aktuell existieren neben Bitcoin mehr als 8.400 dieser digitalen Währungen, wie beispielsweise Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash, Litecoin, EOS, NEO, Monero, Dash und viele andere mehr. Von der Bundesregierung wurde für Luxemburg bisher lediglich Bitcoin als Rechnungseinheit steuerlich und rechtlich anerkannt. Damit wird der Bitcoin als eine mit Devisen vergleichbare Währungseinheit eingeordnet, ist allerdings nach wie vor kein staatlich anerkanntes Zahlungsmittel und weder E-Geld, Devisen oder Sorten.