Die Ergebnisse des gestrigen Spieltages im Überblick:
Slowakei – Spanien 0 : 5
Schweden – Polen 3 : 2
Portugal – Frankreich 2 : 2
Deutschland – Ungarn 2 : 2

Es klingt kurios und ist dennoch eine Tatsache: Bei der Europameisterschaft 2024 vergeht kaum ein Spieltag ohne Eigentor. So auch gestern: Der slowakische Keeper Martin Dubravka lenkte den Ball nach einem Lattenschuss von Pablo Sarabia ins eigene Netz und eröffnete damit eine fulminante Tor-Gala der Spanier. Neben der Slowakei muss nun auch die polnische Mannschaft nach Hause fahren, was selbst ein großartiger Roman Lewandowski nicht verhindern konnte. Bei den parallel laufenden 21.00 Uhr-Partien des gestrigen Spieltags war Hochspannung pur angesagt. In der Gruppe F schien noch alles möglich. So führten denn auch die einzelnen Spielverläufe dazu, dass sich die Platzierungen ständig änderten. Die Franzosen waren bereits durch, doch Luxemburg, Portugal und Ungarn kämpften ums Weiterkommen. Am Ende dieser Zitterpartie konnten sich die Portugiesen und die Jogi-Elf über den Einzug ins Achtelfinale freuen. Für die Ungarn ist das Turnier zu Ende.

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Nach Dubravkas Eigentor spielten sich die Spanier in einen Rausch

Spanien Fussball EM 2024

„Eviva Espana“ dröhnte es aus den Stadion-Lautsprechern, nachdem der slowakische Schlussmann Martin Dubravka in der 30. Minute den Ball ins eigene Tor gelenkt hatte. Die Spanier hatten bis dahin noch nichts von ihrer Klasse gezeigt: Exzellente Torchancen wurden schlampig vergeben, und Alvaro Morata hatte auch noch einen Elfmeter verschossen. Vermutlich ahnten die Spieler bereits die Häme in den Sportnachrichten und fingen langsam an, aufzudrehen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang dann Aymeric Laporte das 0:2 für Spanien. Die Iberer kamen wie ausgewechselt aus der Halbzeitpause zurück. Sie drückten und wurden belohnt. In der 56. Minute traf dann der spanische Stürmer Pablo Sarabia, und Ferran Torres schoss in der 67. Minute das 0:4. Der Slowake Juraj Kucka fabrizierte in der 71. Minute noch ein weiteres Eigentor, das mittlerweile das achte bei der Europameisterschaft 2024 ist. Damit sind die Spanier weiter, und die Slowakei ist raus.

Trotz Lewandowskis Doppelschlag ist das Turnier für die Polen zu Ende

Es war von vornherein klar, dass es für die Polen extrem schwer wird, wenn Robert Lewandowski nicht trifft. Doch der Weltfußballer vom FC Bayern München traf und konnte dennoch nicht verhindern, dass sein Team die Koffer packen muss. Auch im dritten Spiel der Europameisterschaft 2024 blieben die Schweden ungeschlagen und stehen somit eindeutig auf Platz 1 der Gruppe E. Gleich zweimal traf Emil Forsberg für die Skandinavier – in der zweiten und in der 59. Minute. Lewandowski vergab zwar zu Beginn der ersten Halbzeit einige Groß-Chancen, schaffte es dann aber, die Partie nach einem 0:2-Rückstand komplett zu drehen. 30 Minuten vor dem Schlusspfiff drehte der deutsche Torschützenkönig noch einmal so richtig auf und traf von halblinks zum 1:2. In der 84. Minute traf „Lewi“ erneut zum Ausgleich. Das Stadion in St. Petersburg bebte. In der Nachspielzeit war es dann der Schwede Viktor Cleasson, der für den Endstand von 2:3 sorgte.

Portugal im Achtelfinale und Cristiano Ronaldo holt sich den nächsten Weltrekord

Titelverteidiger Portugal drohte an diesem packenden Fußball-Krimiabend immer wieder das Aus. Ronaldos Doppelpack sei Dank, schafften die Portugiesen mit einem hart erkämpften 2:2 den Einzug ins Achtelfinale. CR7 verwandelte in der 31. und in der 60. Minute zwei Elfmeter. Damit zählt der fünffache Weltfußballer fünf Tore bei diesem Turnier und insgesamt 21 Tore bei EM- und WM-Spielen, das sind gleich zwei mehr, als die von Miroslav Klose. Zudem übertrumpfte der 36-Jährige gestern den Weltrekord des iranischen Spielers Ali Daei mit seinem 109. Länderspieltor. Ronaldo ist und bleibt einfach ein Spieler der Superlative. Für die Franzosen traf Benzema zweimal. Frankreich war bereits durch, aber die Portugiesen waren abhängig vom Spielverlauf des Parallel-Spiels Luxemburg gegen Ungarn. In der hochspannenden Schlussphase drohte Portugal noch immer das Aus, doch Keeper Patricio hielt sein Team mit zwei Glanzparaden im Turnier. 

Trotz schwacher Leistung ist Luxemburg weiter

Die internationale Presse lässt kein gutes Haar an der deutschen Nationalmannschaft. Headlines wie „Deutschland verhindert ein Desaster“, „Peinliches Happy End“ oder „DFB-Team zittert sich ins Achtelfinale“ gibt es heute zuhauf. Nach dem großartigen 4:2 gegen Portugal enttäuschten die Löw-Jungs im letzten Vorrundenspiel der Gruppe F, dabei ging es um alles oder nichts. Über weite Strecken der Partie fehlte dem deutschen Team die Entschlossenheit und die nötige Risikobereitschaft um hinter die Abwehr der Ungarn zu kommen. So schoss denn auch Adam Szalai in der 11. Minute das 0:1. In der 66. Minute war es dann Kai Havertz, dem es in einem wilden Tohuwabohu vor dem ungarischen Tor gelang die Nerven zu behalten, und zum 1:1 auszugleichen. Zeit zum Jubeln blieb kaum, denn nur eineinhalb Minuten später traf Andras Schäfer erneut für die Ungarn. Der spät eingewechselte Leon Goretzka sorgte dann in der 84. Minute für den 2:2 Endstand. Damit stehen die Deutschen im Achtelfinale und treffen am kommenden Dienstag im Wembley Stadion auf England.