888 Holdings hat den Erhalt einer neuen Glücksspiel-Lizenz der maltesischen Glücksspielbehörde (Malta Gaming Authority) verkündet. Für den Glücksspielkonzern ist es von großer Bedeutung, das EU-Geschäft langfristig zu erhalten und auszubauen. Zuletzt war 888 Holdings mit mäßigen Zahlen in Großbritannien aufgefallen. Diese wurden durch strengere Regulierung und höhere Steuern gerechtfertigt. Um nach dem Brexit nicht darauf angewiesen zu sein, nur in Großbritannien Casino-Spiele, Sportwetten und Poker anbieten zu können, ist die EU-Lizenz ein wichtiger Meilenstein zur rechten Zeit.

Weitere Vorbereitungen für die Zeit nach dem Brexit

MGA LizenzDerzeit ist noch völlig unklar, in welcher Form Großbritannien aus der EU ausscheiden wird. 888 Holdings bereitet sich nicht nur mit der neuen EU-Lizenz auf alle möglichen Optionen vor. Das Unternehmen hat sich auch dazu entschieden, in Irland einen neuen Server zu installieren, der dafür sorgen soll, dass die Angebote des Glücksspielkonzerns nach dem Brexit problemlos in der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden können. Der Hintergrund für diese Entscheidung ist, dass niemand aktuell voraussagen kann, welche Auswirkungen der Brexit auf die Infrastruktur hat.

Für einen Konzern wie 888 Holdings wäre es fatal, wenn aus technischen oder politischen Gründen auch nur ein paar Tage die Angebote in der Europäischen Union nicht verfügbar wären. Um derartige Unwägbarkeiten komplett aus dem Spiel zu nehmen, hat sich Schlumpf dazu entschieden, Infrastruktur in einem EU-Land aufzubauen. Großbritannien entgehen dadurch mittelfristig wahrscheinlich Einnahmen im größeren Stil. Für Irland ist die aktuelle Entwicklung positiv und auch die EU-Kunden dürfen sich darüber freuen, dass 888 Holdings Vorkehrungen für den Brexit trifft.

Schwierige Situation für alle Glücksspielanbieter in Großbritannien

Alle Unternehmen, die nicht nur in Großbritannien ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, sind vom Brexit mehr oder weniger stark betroffen. Die Glücksspielbranche ist besonders beunruhigt, da der britische Markt zum einen sehr wichtig ist, zum anderen aber auch der EU-Markt in den letzten Jahren erheblich gewachsen ist. Vor allem die großen Anbieter wie 888 Holdings können es sich kaum leisten, auf die Einnahmen aus dem EU-Markt zu verzichten. Weil aber noch nicht klar ist, wie die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU aussehen werden, versuchen sich die großen Konzerne auf alle Eventualitäten vorzubereiten.

Ein kompletter Abzug aus Großbritannien ist für die meisten Anbieter kein Thema, da der britische Markt für sich genommen bereits sehr interessant ist. Auch in Zukunft wird es wahrscheinlich schwierig sein, ohne eine UK-Lizenz in Großbritannien Glücksspiele anzubieten. Insofern können Konzerne wie 888 Holdings nicht einfach nach Malta, Gibraltar oder Zypern umziehen, um das Brexit-Problem zu lösen. Zudem dürfte auch Großbritannien ein Interesse daran haben, dass die umsatzstarken Konzerne weiter prosperieren, denn nach dem Brexit ist das Land mehr denn je auf hohe Steuerannahmen angewiesen.

Neue Chancen für Anbieter in der EU

Unabhängig davon, wie die Probleme von den diversen Glücksspielkonzernen in Großbritannien gelöst werden, entstehen neue Kosten und neue Schwierigkeiten durch den Brexit für die britischen Anbieter. Vielleicht kann der eine oder andere Glücksspielanbieter in der EU nach dem Brexit davon profitieren, dass 888Holdings und andere britische Konzerne von den neuen Herausforderungen zumindest etwas gebremst werden. Theoretisch wäre es auch möglich, dass mit einem Brexit ohne Deal ein Teil der britischen Anbieter vom Markt verschwindet, zumindest für eine Weile.

Derzeit gibt es unter den Experten keine Einigkeit darüber, wie sich der britische Glücksspiel-Markt nach dem Brexit international entwickeln wird. Vielleicht wird es auch dazu kommen, dass der eine oder andere Konzern sich aufspaltet, um das europäische Geschäft getrennt zu betreiben. Das sind jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nur Spekulationen. Zunächst muss geklärt werden, welchen Weg Großbritannien beim Brexit wählt. Die britischen Glücksspielanbieter, die in EU-Ländern ihre Dienste anbieten möchten, warten mit Hochspannung auf die endgültige Entscheidung.