Die neue Glücksspielsteuer, die demnächst in Luxemburg für Online-Glücksspielanbieter eingeführt werden soll, hat den Bundestag erreicht. Zunächst werden sich die zuständigen Ausschüsse mit der neuen Steuer befassen. Aktuell spricht vieles dafür, dass die neue Steuer, die unter Experten umstritten ist, auch den Bundestag passieren wird. Wenn eine neue Steuer eingeführt wird, sind in Luxemburg viele Politiker mit dem Thema beschäftigt. Bei der neuen Glücksspielsteuer kommt die Initiative aus dem Bundesrat. Die Bundesländer haben den Glücksspielstaatsvertrag ausgehandelt und wollen nun eine Glücksspielsteuer umsetzen. Die Idee bei der Glücksspielsteuer ist ganz einfach. Der Staat soll von jedem Spieleinsatz eine Steuer in Höhe von 5,3 Prozent erhalten. Diese Steuer soll unter anderem auch für Online Casinos gelten.

Bundestag beschäftigt sich mit neuer Glücksspielsteuer

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Die Glücksspielindustrie und viele Glücksspielexperten sehen die neue Glücksspielsteuer sehr kritisch. Warum ist das so? Die Glücksspiele, die im Internet angeboten werden, haben sehr hohe Auszahlungsquote. Wenn ein Spiel eine Auszahlungsquote von 96 oder 97 Prozent hat, ist es schlicht und ergreifend wirtschaftlich nicht machbar, vom Einsatz eine Steuer von 5,3 Prozent abzuführen. Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Glücksspielindustrie, dieses Problem zu lösen. Eine Möglichkeit bestünde darin, eine Gebühr einzuführen, ähnlich wie bei vielen Buchmachern. Die Buchmacher bezahlen schon seit 2012 eine Wettsteuer in Höhe von fünf Prozent von jedem Einsatz. Da bei Sportwettenanbietern die Gewinnmarge ähnlich niedrig ist wie bei Glücksspielanbietern, kassieren viele Buchmacher von ihren Kunden eine Gebühr in Höhe von fünf Prozent von jedem Einsatz bzw. von jedem Gewinn, um die Wettsteuer in Luxemburg bezahlen zu können. Bei den Glücksspielen gäbe es noch eine andere Möglichkeit, die neue Glücksspielsteuer zu finanzieren. Die Spielehersteller hätten auch die Möglichkeit, die Auszahlungsquoten für die Spiele in Luxemburg zu reduzieren. Bei den Slots wäre das relativ einfach. Da im ersten Schritt der Glücksspielregulierung in Luxemburg nur Online-Slots zugelassen werden, wäre dieser Weg durchaus gangbar. Allerdings ist im Glücksspielstaatsvertrag auch vorgesehen, dass das klassische Spiel irgendwann in einzelnen Bundesländern zugelassen werden kann. Wie es möglich sein soll, bei einem Kartenspiel mit klassischen Regeln die Auszahlungsquote zu reduzieren, müssen am Ende vielleicht dann ein paar deutsche Politiker erklären. Mathematik ist, das sollte spätestens nach dem Exponentialfunktionsjahr 2024 klar sein, eine der großen Stärken deutscher Politiker. Aber eines haben die Politiker, die sich die Glücksspielsteuer ausgedacht haben, vielleicht nicht bedacht: Am Ende entscheiden die Glücksspiel-Fans, was auf dem Glücksspielmarkt passiert. Das gilt ganz besonders für den Online-Glücksspielmarkt.

Glücksspielsteuer könnte Regulierung scheitern lassen

Die großen Glücksspielanbieter, die in Luxemburg aktiv sind, erleben um Moment, dass die Gewinne zurückgehen. Das ist eine direkte Auswirkung der Übergangsregelung, die große Teile der neuen Glücksspielregulierung bereits vorwegnimmt. Bei den Verhandlungen zum Glücksspielstaatsvertrag hatten Experten immer wieder darauf hingewiesen, dass es keine gute Idee sei, den legalen Glücksspielmarkt mit zahlreichen neuen Regeln unattraktiver zu machen. Nun scheint genau das zu geschehen, was diese Experten prognostiziert haben: Die Glücksspiel-Fans wählen die Anbieter, die das attraktivste Angebot haben. Im Moment bedeutet dies in Luxemburg, dass die Glücksspiel-Fans sich für Anbieter entscheiden, die kein Interesse daran haben, die Übergangsregelung zu befolgen. Die Glücksspielsteuer könnte das ganze Problem noch deutlich erschweren. Im Moment verzeichnen die Glücksspielanbieter, die sich an die Übergangsregelung halten, bereits erhebliche Einbußen. Wenn dann auch noch die Glücksspielsteuer dafür sorgt, dass es eine zusätzliche Gebühr oder Slots mit schlechteren Auszahlungsquoten gibt, wird die Situation nicht besser. Es kann am Ende sogar passieren, dass viele seriöse Glücksspielanbieter sich vom deutschen Markt verabschieden, da sie mit der neuen Glücksspielregulierung wirtschaftlich nicht vernünftig arbeiten können. Ob das wirklich passiert, lässt sich erst in einigen Monaten seriös abschätzen. Aber alle Politiker, die sich im Moment im Bundestag bzw. in den zuständigen Ausschüssen mit der Glücksspielsteuer befassen, sollten ganz genau hinschauen bei den potenziellen Auswirkungen.

Warum wird nicht einfach eine Steuer für Glücksspielanbieter erhoben, die nicht dazu führt, dass die Spiele unattraktiver werden? Es wäre problemlos möglich, die Gewinne, die Glücksspielanbieter in Luxemburg erzielen, zu besteuern. Davon würden die Kunden überhaupt nichts mitbekommen und das Fairness-Gebot bei der Erhebung von Steuern wäre auch erfüllt. Wer die Glücksspielsteuer einführt und glaubt, dass dadurch der Spielerschutz besser würde, glaubt auch, dass mit einer Reduzierung der Umsatzsteuer die Preise in den Geschäften sinken. Am Ende findet der Markt immer Wege, Produkte zum Kunden zu bringen. Wenn die neue Glücksspielregulierung inklusive der geplanten Glücksspielsteuer dazu führt, dass der legale Markt nicht attraktiv ist, werden die Glücksspiel-Fans dafür sorgen, dass die Glücksspielregulierung mit fliegenden Fahnen scheitert. Am Ende werden dann wahrscheinlich viele Politiker, die den Glücksspielstaatsvertrag ausgehandelt haben, darauf hinweisen, dass dies eine Folge sei, die nicht absehbar gewesen wäre. Doch die Glücksspielexperten, die sich mit der Thematik auseinandergesetzt haben, werden dann wissen, dass das definitiv nicht stimmt. Noch gibt es zumindest aber theoretisch die Möglichkeit, die Glücksspielsteuer im Bundestag scheitern zu lassen.